Von Social Media Detox, Minimalismus, Selbstorganisation und einige Vorsätze fürs neue Jahr
Ein Blog von Daria Crameri Cofounderin crativ GmbH

In den letzten drei Monaten habe ich mich mit für mich eher neuen Themen auseinandergesetzt. Da ich dank meiner Schulterverletzung für einige Zeit krankgeschrieben wurde, konnte ich mir dafür auch genügend Zeit nehmen. Ein Thema ist für eine Jugendliche vermutlich etwas ungewöhnlich im heutigen Zeitalter.

Ich habe für einen Monat die Social Media Apps, welche für mich in die Kategorie Unterhaltung gehören, gelöscht; Social Media Detox. Für mich zählen Instagram und YouTube in die Kategorie Unterhaltung und beide Apps wurden bei mir normalerweise ziemlich häufig gebraucht. In den ersten Tagen ohne diese beiden Apps fiel mir erst auf WIE häufig ich diese Apps wirklich genutzt habe. Sobald ich irgendwo warten musste, im Zug sass oder gerade nicht wusste was tun, machte ich einige Handbewegungen und wollte Instagram öffnen, nur hatte ich diese App ja gelöscht. Dies passierte mir unzählige Male, irgendwann habe ich dann Quizlet an diese Stelle verschoben und meine Zeit wenigstens ein wenig sinnvoller mit Französischvokabeln lernen verbracht.

Das Social Media Detox Experiment wollte ich unbedingt ausprobieren, denn ich wollte wissen ob ich ohne diese Unterhaltungsapps durch den Alltag komme, ebenfalls wollte ich mich voll und ganz auf die Prüfungsphase konzentrieren und mir mit dem Verzicht auf Social Media mehr Zeit schaffen, um zu lernen.

Ich fand das Experiment spannend, ich habe einige Personen auf Instagram jeden Tag verfolgt und mir fehlte zu Beginn irgendwie, zu wissen, was Andere erleben.

Später fiel mir auf, dass ich überhaupt nichts verpasst habe. Alle Leute, die ihr Leben öffentlich machen sind auch da, wenn ich mal nicht die App geöffnet habe. Man sieht immer diese Posts von wunderschönen Ferienplätzen oder tollen Erlebnissen und jedes Mal ist man (bei mir ist dies zumindest so) etwas eifersüchtig. Diese Vergleiche hatte ich ohne diese Apps nicht und ich konnte mich irgendwie besser auf mich konzentrieren.

Nach diesem Experiment habe ich auf meinem Handy eingestellt, dass ich bestimmte Apps nur 30 Minuten am Tag benützen kann, sodass ich nicht unnötig Zeit vergeude.

Wie bin ich überhaupt auf die Idee eines Social Media Detox’ gekommen?

Auf YouTube, da hatte ich die App noch, bin ich auf Matt D’Avella gestossen. Er nennt sich selbst einen Minimalisten, das heisst, er beschränkt sich nur aufs Nötigste. Das Experiment Social Media Detox hat er selber ausprobiert und ein Video darüber gedreht. Mich sprechen seine kurzen Videos sehr an, er beschäftigt sich mit - meiner Meinung nach - nützlichen Themen und so konnte ich bis jetzt einiges von Matt lernen. Er hat sich relativ jung dazu entschieden einen Minimalsten zu werden. Seine Wohnung und sein Lifestyle sind deshalb minimalistisch eingerichtet, was ich sehr interessant finde.

Nachdem ich mich ein wenig mit dem Thema **Minimalismus **auseinandergesetzt habe, kam ich in den Aufräumwahn; mein komplettes Zimmer wurde ausgemistet, alles was sich über die Jahre angesammelt hat wurde entsorgt und ich fühlte mich sofort viel organisierter.

Womit ich mich die letzten paar Wochen ebenfalls auseinandergesetzt habe ist mein Bullet Journal. Ich habe mir ein leeres Buch gekauft und gestalte meinen eigenen Kalender. Ich möchte mir mehr Zeit nehmen, um etwas Struktur in meinen Alltag zu bringen. Neben der Arbeit bleibt mir nur wenig Zeit, um zu lernen, um etwas zu unternehmen, um meinen Hobbies nachzugehen oder um mal für mich zu sein. Deshalb möchte ich diese wenige Zeit voll ausnützen und mittels dem **Bullet Journal **meinen Alltag besser kontrollieren, sodass ich einen Ausgleich neben der Arbeit habe. Das Bullet Journal hilft mir nicht nur meinen Alltag in den Griff zu bekommen. Da ich alles von Hand gestalte, wird meine künstlerische Seite etwas trainiert. Normalerweise zeichne und gestalte ich praktisch nichts und so kann ich mich dort ein wenig ausleben. Mir einen Überblick über die kommende Woche, den kommenden Monat zu schaffen und alles was zu tun ist niederzuschreiben, ist für mich irgendwie auch beruhigend und ich fühle mich weniger gestresst.

Ich kann jedem empfehlen ein Bullet Journal zu führen! Ich habe es so aufgebaut einige Seiten dienen als Kalender und dann kommt mein Habit Tracker, wo man sich einen Überblick schaffen kann wievielmal im Monat Sport getrieben wurde, wie oft 8 Stunden geschlafen wurde, wie oft man genügend getrunken hat und so weiter. Ebenfalls zeichne ich auf, wie meine Stimmung war, das heisst, wie gut oder schlecht ich drauf war, am Ende des Monats hat man dann einen spannenden Rückblick.

Wie ich schon erwähnt habe, bleibt mir neben der Arbeit und der Schule kaum Zeit für mich oder für Sport und Musik übrig. Deshalb habe ich meinen kompletten Tag etwas umstrukturiert. Normalerweise arbeite ich von 9.00 bis 18.30 Uhr, das heisst ich bin relativ spät zu Hause und nicht mehr wirklich produktiv. Aus diesem Grund muss ich mir am Morgen Zeit nehmen, um alles zu schaffen und auch um etwas Zeit für mich zu haben. Mein Wecker klingelt um 5.00 Uhr. Als erstes schaffe ich mir mittels Bullet Journal einen Überblick über den Tag. Meistens lese ich dann ein Kapitel in einem Buch, bereite meine Schulsachen vor und lerne für etwa eine halbe Stunde. Anschliessend nehme ich mir eine gute Stunde Zeit für Sport und dann mache ich mich fertig für den Tag. Das Frühstück darf natürlich nicht fehlen. Wenn mir danach ist lerne ich auf dem Weg zur Arbeit noch weiter, nach der Arbeit bin ich aber meistens zu müde, um im Zug zu lernen. Zu Hause angekommen, esse ich etwas, lerne dann ungefähr eine Stunde und dann habe ich Zeit für mich. Je nach Tag mache ich Musik, lese etwas oder gehe früh schlafen.

Das mit dem Frühaufstehen habe ich ebenfalls in einem YouTube Video gesehen. Es ging darum, wie man erfolgreicher sein kann und wenn man jeden Tag um 5.00 Uhr aufsteht, ist das erstens mal eine grosse Überwindung. Wenn man sich dann aber aufrafft, in die Senkrechte geht und in den Tag startet, hat man schon einen kleinen Erfolg erzielt. Viele Leute würden nämlich niemals auf die Idee kommen, extra früher aufzustehen, nur um zu arbeiten oder um Sport zu treiben. Diese kleine Veränderung ist meiner Meinung nach ein Erfolg und ich kann deshalb sehr empfehlen eventuell mal den eigenen Tagesablauf zu überdenken und aufzuzeichnen wo unnötig Zeit draufgeht. Ebenfalls muss ein Ausgleich gefunden werden, sei es ein Sport, Musik oder was auch immer. Wir arbeiten heutzutage so viel, dass wir praktisch den ganzen Tag und somit viel von unserer Zeit dafür hergeben. Deshalb sollte man etwas finden, das einem antreibt und man Spass daran findet, sodass es eine gesunde Balance zwischen der Arbeit und dem Privatleben gibt.

So, ich habe jetzt über einige Dinge geschrieben, die ich in der letzten Zeit gelernt habe. Es kann sein, dass die eine oder andere Sache nur auf mich zutrifft, aber ich fand es wichtig meine Erfahrungen zu teilen. Für das Jahr 2019 nehme ich mir vor, fleissig mit meinem Bullet Journal zu planen, meinen Start in den Tag um 5.00 Uhr beizubehalten und mir bevor ich etwas kaufe vielleicht mehrmals darüber nachzudenken, ob ich den Gegenstand in einigen Jahren immer noch gebrauche oder ob der Kauf vielleicht doch unnötig ist. Mit Social Media werde ich weiterhin mit einer Zeitsperre arbeiten, das hat für mich bis jetzt gut funktioniert.

Ich wünsche einen guten Start ins neue Jahr und hoffe, dem einen oder anderen inspiriert zu haben.

Lass uns in der Kommentarleiste deine Learnings und Vorsätze die du dich genommen hast wissen. Wir freuen uns auf jeden Beitrag.

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