Irgendwann im August erzählte mir Ruggero voller Begeisterung, dass er sich das neue iPhone 11Pro bestellt habe, das im Oktober auf den Markt kommen sollte. Ich weiss nicht mehr genau, wann er mir das erzählt hat. Und warum überhaupt genau. An seine Begeisterung mag ich mich allerdings nur zu gut erinnern. Und wie ich nur so dachte: “Ja cool. Schön für dich. Wenns’ dich derart freut.” Ich konnte sein euphorisches “aus dem Häuschen”-Dasein nicht so wirklich nachvollziehen. Ich mein, schlussendlich handelte es sich um ein Gerät, nicht um ein Sabbatical noimens in Südamerika.

Bis vor kurzem besass ich ein iPhone SE… und war aller blöden Sprüche zum Trotz, ziemlich zufrieden damit. Jaja, es ist inzwischen scho fascht ein Antiquitätenobjekt. Und ja, die Qualität der Fotos ist ehrli Kacke. Und ja, heutzutage läuft fast niemand mehr mit so einem alten Modell herum. So what? Mir ist nicht wichtig, das Neuste vom Neusten zu besitzen… einfach um es zu haben. Dass Ruggero, so innovativ wie er ist, Freude am aktuellsten iPhone hat, ist nachvollziehbar. Und ich mochte es ihm mitsamt Vorfreude von Herzen gönnen.

Dann kam der Tag, als er sein neues iPhone das erste Mal ausführte. Und es an einem unserer Meet&Updates im Oktober aus seinem Rucksack zog um ein Foto zu machen. Verblüffend, die Qualität der Kamera. Würkli. Ich war sprachlos. Und konnte mit meinem Urgestein einpacken… Schämen musste ich mich fast, als ich die beiden Bilder von der Stimmung am See verglich. Uiii nei, krass.

Wir sassen beim Jucker und Ruggero zog sein altes iPhone aus dem Rucksack. “Wer wetts?” Ich wollte mich nicht mit Daria um ein iPhone streiten. Wollte keinen Besitzanspruch äussern. Ausserdem war ich noch immer ganz glücklich mit meinem herzigen iPhone SE. Wir sollten uns Gedanken machen, wer sein Altes haben wollte. Ich gab Daria den Vorrang. Nur; ihr ging es etwa gleich wie mir. Also liessen wir es mal ruhen. Aber Ruggero liess nicht locker und konfrontierte uns beim nächsten Meet&Update erneut mit der Frage, wer es haben wollte. “Und susch gömmer eifach mal in Apple Store, go luege was so oisi Möglichkeite wäred.” Sagte er und packte seine sieben Sachen ein. Ready für den Apple Store. Kurz darauf legten wir alle drei unsere alten Modelle auf den Tisch und liessen vom schmunzelnden Verkäufer ausrechnen, welches noch wie viel Wert hatte. Mich schaute er scho fast mitleidig an und ich dachte nur so “was ischs’ Problem?”… “Für deins bekommst du wohl noch CHF 20.– “ Egal, er soll es doch trotzdem mal rechnen. “Ah nein, du bekommst CHF 30.–” Gsehsch, sind scho CHF 10.– mehr als gedacht. Daria und ich waren überfordert. Und jetzt? “Ja, welles würed ihr dänn welle?” fragte uns Ruggero. Wir schauten uns die Modelle auf den Tischen an und der Fall schien eigentlich ziemlich klar… Einzige Frage war nur noch die Farbe. Wir liebäugelten beide mit dem schwarzen iPhone 11Pro. No Frage? … Ich hätte an der Stelle eine an euch: WIE HÄTTET IHR DENN REAGIERT?!

Sie hatten die gewünschten Modelle nicht vorrätig im Store. Weshalb Ruggero es bestellte. “Ich habe jetzt mal eine Offerte angefordert. Wenn ihr kein Veto einlegt, bestelle ich es euch.” Wir verliessen den Store. Mit gemischten Gefühlen. “Mach der jede Tag e chlini Freud.” dies der Post zum Thema auf Instagram. Mit dem Spendenaufruf als Story. Wir haben drei Franken bekommen. “Für jeden Mitarbeiter einen” meinte Osci dazu.

Kürzlich informierte uns Ruggero, dass die iPhones jetzt übrigens auf dem Weg seien. Wir konnten es nicht fassen. “Oi Blackbeauties sind da…” meinte er am Montag noch, während Daria und ich grade über Sprüche, Punkte verbinden und Workshops philosophierten.

Einen Monat vor dem offiziellen Samichlaustag haben wir unsere neuen iPhones 11Pro aufgesetzt und eingerichtet. Dank Oscis’ grosszügiger Spende fühlte sich der heutige Tag schon fast biz wie Weihnachten an. Der grössere Dank gilt aber Ruggero, der einen Monat zu früh ins Samichlaus-Kostüm gestiegen ist, und uns den Wunsch eines neuen iPhones erfüllt hat. Ohne Wenn und Aber.

Dieser Blog ist nicht gedacht um zu prahlen. Auch nicht um zu zeigen, was wir haben und wie cool wir sind. Viel mehr möchten wir damit unsere Dankbarkeit aussprechen. Und zeigen, wie wir als Mitarbeiter gefördert und unterstützt werden. Wie wir mit dem Besten vom Besten ausgestattet werden. Wir wollen eigetli nur zum Ausdruck bringen, dass wir einfach dankbar sind, Teil von crativ zu sein.

Und für alle, die die Quintessenz verpasst haben, denkt dran: Je geringer deine Erwartungen, um so grösser dein Glück.

PS: Written on iPhone 11Pro.

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