Protagonist oder Statist?

Im letzten Januar Blog gings ums Umdenken oder völlig Neudenken. Es ging darum, was die aktuelle Situation - die wir schon bald zu Ende geglaubt hatten - alles in Gang gesetzt hat und wie wir versuchen damit umzugehen. Heute haben wir irgendwie ein Déjà-vu und doch haben wir ein ganzes Jahr mehr Erfahrung damit.

Wir denken, das ist ein grosser Booster für einen disruptiven Wandel, egal wie es nun weitergeht. Eins ist klar, die Unternehmen stellen fest, dass sie zu viel Fläche haben! Dass die Anforderungen an die Fläche sich signifikant verändert. Dass das Zusammenspiel von Mobilität, Flexibilität und Multifunktionalität völlig neue Arbeitsgrundlagen erfordert, als bisher. Dass die zugrundeliegende Technologie zur Kommunikation & Kollaboration mehr als nur Videokonferenz Kapabilität heisst, sondern auch die Auseinandersetzung mit Cloudstrategien, Datenschutz und rechtlichen Rahmenbedingungen, aber auch neue Fähigkeiten erfordert, mit der Vielfalt der neuen Möglichkeiten im Team und über Distanz umzugehen. Zuletzt stellen sich die Unternehmen vermehrt den Fragen, wie künftig in einem solchen flexiblen Umfeld geführt, vertraut und wertgeschätzt werden soll. Und was allen klar geworden ist, dieser Wandel findet statt, ob wir wollen oder nicht!Es wird anders, aber wie anders? Zeit sich mit diesen Fragen aktiv auseinanderzusetzen um das eigene Ziel zu finden. Denn wenn Veränderung nicht mit einem Sinn daherkommt, so können wir noch lange versuchen alles schönzureden, es kommt bei den Leuten einfach nicht an. Doch letztendlich sind eben diese Leute die Protagonisten von Erfolg oder Misserfolg, von attraktiven Arbeitsverhältnissen oder eben unattraktiven, von gelebtem Teamspirit oder einfach nur verwalteten Ressourcen.

Genau diese Leute wollen! Auch wenn wir es uns manchmal einfach nicht vorstellen können. Wir wollen von Natur aus Verantwortung übernehmen, wir wollen Teil des Ganzen sein, wir wollen mitgestalten, wir wollen das nötige Wissen selbst erlangen und wir haben es alle drauf! Manchmal «bruchts es Schüpfli», doch gemeinsam haben wir das Potenzial in uns, wir müssen es einfach anzapfen und auch zulassen. Doch wenn alle am Limit sind, wird nur noch gewurstelt, damit man irgendwie durchkommt. Potenzial anzapfen? Fehlanzeige! Diese Zeit haben wir nicht, oder wenn wir sie uns nehmen, dann nur on top of everything else… Weg ist der ganze Sinn, wieder sonen kuule Workshop, schön wärs wennmer könntend, aber etz müemer wieder ufhole, und schwupp simer zrugg im stetige Hamsterrad. Musch gar nid wit luaga… frag in deinem Kollegenkreis wer sich gerade so fühlt und du wirst erstaunt sein.

Nun stellt sich die Frage, wenn schaltemer abe? Wenn verschaffemer eus Luft? Welches Projekt könnte auch etwas länger warten? Wo könnten wir Potenzial freisetzen? Abeschalte findet aber genau nid statt! Weitergehn, gehn sie weiter… eigentlich wissen wir es alle, wir überhitzen das System… und das System besteht aus Menschen, die irgendwann einfach krank werden, denn isches aber immer z’spaat!

Mit welchem Booster wir nun welchen disruptiven Wandel anstossen, liegt ganz alleine an uns. Als Führungskräfte aber auch als Betroffene. Noch nie wurden so viele Leute gesucht und nicht gefunden. Schalten wir von Seite Führung nicht runter und involvieren unsere Leute im Wandel, werden wir bald keine mehr haben. Wenn wir selbst mal anhalten, aus dem Hamsterrad aussteigen und uns selbst aus der Metaebene reflektieren, so warum nicht mal nach links oder rechts schauen? Tausend Möglichkeiten ergeben sich, denn es gibt sie, muasch numa guat luaga und losa.

Hesch gmerkt? Es geht nicht um Raum, um Technologie oder Unternehmensziele! Der Wandel dreht sich um dich und mich. Es dreht sich um, bini zfriede oder nid? Bini Protagonist oder Statist? Mueni bi miar öppis ändere? Wenn hani s’letschte Mal abegschalte? Will ich so weitermachen? Wollen wir im Team so weitermachen? Wollen wir uns im Team einfach mal neu erfinden? Warum nicht? Was steht uns im Weg? Was bruchend miar zum zämma abeschalte?

Das nehmen wir uns vor fürs neue Jahr. Entschleunigen von Teams, will nachem abeschalte vill krasser kasch Gas geh.

In diesem Sinne, es guats Nöis…
Ruggero

Lade Kommentare...