Seit Jahren sind wir überzeugte Verfechter des Space Prototypings von innen heraus. Es mag vielleicht etwas komisch klingen, wenn wir sagen, mached zersch mal selber bevor er zum Innearchitekt gönd. Doch aus der kulturellen Perspektive, macht es wirklich ziemlich viel Sinn, denn es sind nicht die schönen hippen Möbel die neue partizipative Arbeitsformen heraufbeschwören sondern immer die Leute, die sich in diesen Räumen auch gemeinsam neu orientieren.

Gerade jetzt, wo die Auslastung der Offices sich so drastisch geändert hat, kommt so langsam das Bedürfnis nach Kreativraum, nach offenen, multifunktionalen Flächen, die flexibel dem gerade jetzt aktuellen Bedürfnis angepasst werden können - ohne Umbau und selbstorganisiert versteht sich! Das ist die Zukunft der Arbeitsfläche. Wir haben gerade ein strategisches Projekt? Denn machemer halt en Projekt Egge… wir haben gerade eine grosse Ausschreibung die wir sofort abgeben sollen, denn gits halt en War-Room wo alli zäme dra schaffed de coolst Pitch aneztätsche! Techi, Sales, Design, Kommunikation, Mediamatiker, Legal… zusammen. Physisch aber auch virtuell natürlich, in einem guten Mix.

Aber bleiben wir nur mal beim Raum. Wie machen wir das? Wie sollen wir eine multifunktionale Arbeitsfläche schaffen? Sind wir ganz ehrlich, in welchem Raum fühlst du dich am besten? In deinem Raum oder? Dort wo du selbst Hand angelegt hast, dort wo du selbst auf der Leiter, mit em Zitigshüetli ufem Kopf, die Decke gestrichen hast, dort wo du deine Pflanze gross gezogen hast. Das isch im Office kes Bizzeli anders.

Das Bedürfnis ist also da, den durch Homeoffice neu gewonnen Platz cleverer einzusetzen aber auch um die Leute wieder zurück ins Office zu bringen. Denn - oh Schreck oh Graus - in den Unternehmen, in denen es freiwillig ist ins Büro zu kommen, da bleiben die Leute lieber zuhause… was seit eus das?

Daher ist ein guter Raum Mix das uns neue Arbeitsformen leben lässt, ein extrem wichtiger Bestandteil unserer Arbeitskultur geworden. Zusammenarbeiten soll nicht nur effizient sein, es soll auch Spass machen, es soll attraktiv sein, es soll eine soziale Komponente beinhalten, denn in einem guten Gefüge sind auch die Leistungen gut und so wird die Zusammenarbeit letztendlich effektiv. Der richtige Mix von physisch-virtuell stellt sich dann ganz von alleine ein.

Es geht weiter… Umdenken findet auch in der Schule statt… Durch den aufgezwungenen Fernunterricht haben wir schnell festgestellt, dass stundenlanger Frontalunterricht einfach auf Distanz nicht funktioniert…. äh nei, Korrektur; gar nicht funktioniert… Plötzlich wurden Gruppenarbeiten hip; kurzer Input… Gruppenarbeit… learning by doing… Austausch… learning together… Fächer übergreifende Projekte in Teams… die Lehrkräfte coachen… Vernetzung ist angesagt…

Und siehe da, solche Lehrformen ergeben neue Bedürfnisse an die Räume. Wo sollen bissoguet solche Gruppen- und Projektarbeiten möglich sein in einem Standard Schulzimmer mit 22 Schulbänken und einer Wandtafel?

Darum haben wir uns schon seit Jahren dem Thema Workspace Facilitation gewidmet, denn der Challenge ist nicht neu. Einfach die aktuelle Situation macht alles etwas dringlicher. Das Erfolgsrezept ist «sälber mache»! Mit dem Team den eigenen Raum selbst gestalten. Zum Beispiel, lass jedes Team einen Meetingraum umgestalten. Die Financer werden am Schluss einen ganz anderen Raum haben als das Marketing Team… Das ganze jedoch durch einen Coach begleitet, denn es ist nicht jederfraus*manns Sache und es geht darum auch auszubrechen und neues auszuprobieren, das man vorher nie so gemacht hat, auch in Zusammenhang mit der virtuellen Welt natürlich. Und so kommen plötzlich Raum, Arbeitsform und Tools zusammen und verschmelzen miteinander.

Bereits mehrfach erprobt, kommen wir immer wieder zum selben Resultat; die Leute haben einen ganz anderen persönlichen Bezug zum Raum, sind au es bizzeli Stolz druf… lueg, de Tisch da hemmer selber baut… das Graffity isch vo mier… die Telefonkabine hemmer vo Hand müesse d’Stäge ufeschleppe will sie nid in Lift passt het… Der Raum wird zum dauernden Event, weil er eben nie fertig ist und sich stets mit uns verändert. Einige Impressionen findest du auch als FUNATWORK Beiträge hier auf dieser Website. Schau rein, vor allem d’Videos…
WORK SMART ROOM CREATION
CRATIV FURNITURE SHOOTING IDE STUBE

Wir haben in letzter Zeit etwas rumgewerkelt und ein cooles Konzept nicht neu erfunden aber weiterentwickelt. So, dass wir mit Teams einen einfachen Einstieg in die kollektive Raumgestaltung finden. Aus der Sicht «neue Arbeits- und Lernformen» fokussieren wir auf den crativ Space. Flächen in denen man zusammen kreiert und doch Rückzug möglich ist. Schaut euch das an und überlegt auch Mal welchen Effekt ihr in eurem Unternehmen oder eure Schule damit haben würdet.

Ein cooler Raum ist und bleibt letztendlich ein reines Werkzeug und dennoch ist er ein effektiver Treiber für Veränderung der Arbeitsformen im Team. Haben wir mal einen crativ Space, beginnt erst der Spass um sich im Kollektiv zu entwickeln, schau dir an was wir darunter verstehen ;)

In diesem Sinne, meldet euch, wir freuen uns auf jedes Team, dass den Mut hat auszubrechen und sich neu zu erfinden. Immer unter em Motto «sälber mache»!

Es Grüassli
Ruggero

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