Die Qual der Wahl 

In vielen recht coolen Projekten involviert, dürfen wir derzeit verschiedenste Unternehmen im Umgang mit neuen Verhältnissen, die dann zu einem neuen Verhalten führen begleiten. Im ersten Schritt lernen wir erstmals in der Tiefe was wir überhaupt haben. Dies scheint in vielen Unternehmen bereits die erste grosse Hürde. Die IT zum Beispiel schaut sich alles aus der Perspektive Betrieb an und das Business ist meist so unter Druck, dass keine Zeit bleibt, die Säge wiedermal zu schärfen. Was dabei herauskommt ist eine häufig total verkachelte, unterdrückte Umgebung, die einen geringen Nutzen den Mitarbeitenden stiftet. Wir ersetzen meist ein System mit dem anderen und alles scheint einfach etwas moderner, aber an der Arbeit selbst ändert sich kaum was und die Adoption der neuen Werkzeuge ist daher auch meist bescheiden.

Haben wir mal den Überblick über die neuen Verhältnisse, gehen wir daran uns zu überlegen, welches Verhalten wir wir damit begünstigen. Dies ist was wir unter Leadership verstehen. Nämlich erstens «wissen was wir haben» und zweitens «was wir haben clever nutzen» so dass wir drittens alle einen Mehrwert haben und damit unsere kollektive Haltung nachhaltig prägen, übrigens das, was dann der Kunde spürt.

Nun, das ist ja eigentlich nichts neues. In jedem Projekt machen wir das bereits seit Jahrzehnten! Und wie das? Beim KickOff! Dort legen wir fest wie wir zusammen arbeiten, in welchem Rhythmus wir uns treffen, welche Werkzeuge wir wofür einsetzen, wie wir Entscheidungen fällen, wo wir dokumentieren, welche Rollen wer hat usw… oder isch das nid eso?

Die grösste Veränderung die alle unglaublich beschäftigt, ist die Qual der Wahl, mit welchen Werkzeugen wir was machen wollen und die Tatsache, dass uns nicht mehr die IT die Entscheidung abnimmt, da sie uns nicht mehr alles so zusperrt, dass wir somit keine Wahl mehr haben. Es isch also nümm so bequem, eifach nume z’motze was nid gaht, sondern wir müssen uns aktiv damit auseinandersetzen und im Team Entscheide fällen.

Wir erleben derzeit verschiedenste Herangehensweisen, von denen, die wissen wollen, was die neuen Eco Systeme alles können und dann top down definieren wie alle damit umzugehen haben. Wir nennen das, das Schafprinzip. Bau en Hag rundume und du bechunsch Schaf. Wir nennen jetzt hier mal keine Beispiele…

Dann sehen wir wiederum das andere Extrem, wie zum Beispiel die Universität ZH, die nebst den nötigen und sinnvollen sicherheitsrelevanten Einstellungen, praktisch alles erlaubt und für alle offen verfügbar macht. Das nennen wir, das FlowerPower Prinzip. Dort ist die Qual der Wahl am grössten, denn meist wissen die Leute gar nicht was sie haben und vor allem nicht was sie dürfen… somit dauert die Adoption meist wahnsinnig lang, weil es bloss von Mund zu Mund propagiert wird und eben die Unsicherheit da ist, döfmer oder döfmer nid?

Und dann haben wir das crativ Prinzip in dem, wie die Stadt Zürich als Beispiel, möglichst viele Nutzervertreter, sich mit dem «wissen was wir haben» gemeinsam auseinandersetzen und dann auf ihre bestimmte Umgebung in den richtigen Kontext stellen, eben nach der Prämisse «was wir haben clever nutzen». Diese Nutzervertreter, sind die Begleiter in neue Arbeitsweisen und Arbeitsformen, sie sind die engen Vertrauten der Führungsleute oder gar Führungsleute selbst. Sie sind es, die uns in unseren Teams Entscheidungsgrundlagen geben, damit wir es nicht so schwierig haben, unser eigenes Team «KickOff» zu machen und unser eigenes Team Agreement runterzuschreiben. Sie sind in einem extrem heterogenenen Umfeld untereinander vernetzt und tauschen Erfahrungen transparent aus. Sie lernen miteinander und stellen sozusagen die Basis zur lernenden Organisation. Und wisst ihr was? Es isch am Afang zwar aastrengend, aber es funktioniert eifach! Und was dann daraus alles entstehen kann, das schaut ihr am besten gleich in unserem Impuls vom letzten September am Beispiel der Migros nach.

Wir machen nun ein kleines Experiment und versuchen uns daran eine solche Vorlage als Vorschlag zusammenzustellen. Welche Fragen stellt sich ein Team, das plötzlich einem neuen Eco System wie M365 mit gefühlten tausend neuen Applikationen und Möglichkeiten gegenübersteht? Was ist für das Team relevant? Was für die teamübergreifende Zusammenarbeit? Aber dazu brauchen wir dich, denn du denkst anders als wir, anders als ein anderes Unternehmen, anders als jemand in einer total anderen Rolle.

Also, hier kommst du zum Dokument «Vorlage Team Agreement», das kannst du einfach runterladen und auf deine Bedürfnisse anpassen. Wir updaten das, sobald wir neue Inhalte von dir kriegen. Wenn aus deiner Sicht etwas fehlt, dann lass es uns hier im Working Team Agreement wissen… Bring dich ein, so, dass wir es uns und allen anderen einfacher machen können…

Nach welchem Prinzip schreitet dein Unternehmen voran?
Schafprinzip, FlowerPower Prinzip oder crativ Prinzip?

Miar sind gspannt ;)
Es Grüassli
Ruggero

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