Wir haben einen echt coolen Job. Wir sehen in ganz viele Unternehmen rein und ob gross oder klein, es fällt uns immer mehr auf, was wir in den letzten zwanzig Jahren mit unserer Arbeitskultur angestellt haben! Es ist ein klares Muster zu erkennen… wir sehen vor lauter Methoden den Nutzen nicht mehr und verlieren die Pragmatik fürs Wesentliche. Wir sind sooo professionell geworden, dass wir den Sinn fürs grosse und ganze einfach ausblenden. Sollen die doch machen… «not my turf»… ist dann eine nicht seltene Aussage auf allen Ebenen und so leben wir ein ständiges gegeneinander!

Doch worauf wollen wir hinaus mit dieser Aussage? Was hat das mit Methoden zu tun? Ist vielleicht etwas weit hergeholt aber letztendlich sind wir echt davon überzeugt, dass wir einfach mal zurückstehen und auf total pragmatische und unkonventionelle Art und Weise reflektieren sollten, bevor wir uns auf irgend eine Schiessmichtotmethode stürzen.

Ein kleines Beispiel das die Spatzen von den Dächern eines ganz grossen Schweizer Arbeitgebers zwitschern. Leadership… wir wollen unsere Leader zusammenbringen und ihnen ein Angebot machen an Aus- und Weiterbildung, ihnen eine Plattform geben… und was machen sie dann? Sie evaluieren ein Tool!!! Ein ganzes Jahr lang… Hallooo? Schon mal die Leute eingeladen um zu spüren was sie eigentlich bräuchten?

Oder wir haben einen «Design Thinking» Workshop (wir nehmen immer wieder gerne daran teil ;) wo es darum geht junge Menschen zu vernetzen im Schulumfeld, sozusagen eine «wir helfen einander» Plattform. Nichts neues, bahnbrechendes, trotzdem eine gute Idee… drum simer au debi… und dann? Machen wir fast einen Tag lang Persona Arbeit… wir versuchen uns in diese jungen Personen einzudenken, malen sie lebensgross und immaginieren so vor uns hin… Hallooo? Warum sind die nid da? Dann könnten wir uns den ganzen Vorannahmen-Luftschloss Shit einfach sparen und direkt auf sie eingehen, «weisch, ächt halt, nid in Theorie»…

Oder wir hören von riesigen SAFE Implementationen in denen die Transformation Coaches die einzigen sind, die Freude daran haben (because never ending). Wir stülpen einfach mal eine Methode über das gesamte Unternehmen, one Size fits all sozusagen…Hallooo? Wo bleibt da der Mensch? Einfach von einem Fabrikansatz zum nächsten?

Oder ein Klassiker das gerade hip ist. Wir bauen Arbeitswelten, stellen unser ganzes Gebäude um. Design Möbel… und so coole Kabinen brauchen wir auch, weisst du… Fokuszone… ah ja und noch ein Stillzimmer und ein Ruheraum natürlich, haben wir auch irgendwo gelesen… und die IT führt parallel dazu auch gleich M365 ein, dann sind wir mal wieder auf dem neusten Stand… zwei Projekte… ah ja und «nachli Change Management» weil es das scheinbar auch noch braucht… aber unabhängig voneinander… «will verschiedeni Projekttöpfli»… Und dann geht es eigentlich nur darum eine gute Kommunikation zu machen, damit man keine Angriffsfläche hat…Hallooo? Wo bleibt da das unternehmerische Denken?

Wir provozieren einfach mal, weil wir denken es ist dringend nötig! Weil das einzige was wir brauchen, ist wieder mal auf den Boden zurück zu kommen. Uns gezielt Zeit zu nehmen um zurückzustehen. Nicht immer weiter in unsere Spirale hinein und damit unsere «Gärtli» zu kultivieren. Die teuersten Möbel oder SAFE for everybody retten uns nicht, solange wir nicht beginnen unternehmerisch zu handeln statt jeder für «sis eigene Hine rechts».

Wir brauchen Begegnung! Nicht Meetings vom Morgen bis am Abend um unsere Gärtli abzustimmen. Unter Begegnung meinen wir involviert sein in das grosse und ganze. Ein Teil davon zu sein. Interdisziplinär. Schnittstellenfrei. Entwickelnd. Unternehmerisch. Hierarchiefrei (mindestens dann wenn wir zusammen Lösungen entwickeln). Nach vorne schauend. Vor lauter Professionalität stecken wir ganz tief in unseren Objectives und KPI’s und wir haben keine Zeit für so «interdisziplinärs Zügs» und da liegt der Haken. Methoden entstehen jeden Tag tausende, also für alles findest du eine Methode, ob sie Sinn macht oder nicht, egal.

Was wir also brauchen ist den Leuten die Bühne zu schaffen um gemeinsam, unternehmerisch zu denken. Was wir brauchen ist wieder zu lernen miteinander zu lernen. Was wir brauchen ist Pragmatismus, Challenges zu erkennen, Menschen zu involvieren, Mut zu machen, im Kollektiv aus Fehlern zu lernen und interdisziplinär Erfahrungen zu machen, «da chömed die beschte Lösige use», Methoden sind da völlig sekundär. We just have to fucking do it!

Wir haben die besten Erfahrungen gemacht einfach zu machen, mit den Menschen, ob wir dann visualisieren, mit Lego ans Ziel kommen oder Design Thinking Elemente involviert sind, ist total irrelevant. Einzig in den Modus zu kommen, Challenges zu erkennen, Lösungen im Kollektiv zu entwickeln, Verantwortung dafür zu übernehmen um vom Wollen ins Tun zu kommen, daran zu lernen und dann in die nächste Runde einzusteigen. Das ist sowas von simpel und doch noch so was von weit weg von der Realität, «dases scho fasch weh tuet das uszhalte».

In diesem Sinne, wir sind und bleiben die Pragmatiker und begleiten Organisationen, diesen Modus wieder zurück zu erlangen. Erstaunt über die Resultate sind wir schon lange nicht mehr, das verraten jeweils die Gesichter der involvierten Menschen… Wie isch das bi eu?

Let us know and have a funny day
Ruggero

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