ES ISCH EMAL ES KLISAS FLÄMMLI XI

Letztes Jahr haben wir in Zusammenarbeit mit dem Polo Poschiavo und der Schweizer Berghilfe, in den italienisch sprechenden Tälern des Kanton Graubündens, etwas ins Rollen gebracht! Siehe dazu den Impuls i pusciavin chechi vom Juli 2020. Wir haben uns mit 60 KleinstunternehmerInnen mit digitalen Mitteln auseinandergesetzt. Wir haben Zusammenhänge und die Basics erarbeitet um dann individuelle digitale Strategien darauf aufzubauen.

Unsere Arbeit liegt darin Impulse zu setzen, Menschen zu aktivieren, Potenzial freizusetzen und uns dann zurückzuziehen. Es braucht ehrlichgesagt gar nicht mehr um Veränderung zu treiben, sobald das Feuer entfacht ist!

Diesen Monat waren wir mit der Schweizer Berghilfe im Puschlav, um zu sehen wie sich dieses Feuer ausgebreitet hat… Und wisst ihr was? Es war so was von Eindrücklich und es wurde mir so richtig warm ums Herz, zu sehen, wie unsere Interviewpartner, mit glänzende Öigli erzählten was sie nun alles wie umgesetzt haben und was sie damit bewirkt haben… Wir sprechen von wirklich kleinen Unternehmen, doch alle haben in ihrem Kontext den richtigen Weg gefunden sich neu zu erfinden!

Beginnen wir bei den Schulen in Brusio, eine kleine Schule in einem Grenzdorf zu Italien. Euch ist sicher dieses UNESCO Kreisviadukt der Rhätischen Bahn bekannt, ja genau dort. Die Scuole Brusio haben dieses Jahr investiert in neue IT-Infrastruktur für SchülerInnen und LehrerInnen. Dabei haben wir gemeinsam mit der gesamten Lehrerschaft sie Schule digital neu gedacht. Wir haben alle viel gelernt, die fünfte und sechste Klasse waren hell begeistert, alli sind ganz ufgregt xi… Doch Maria Orsola, die Schulleiterin denkt bereits weiter! Weisst du Ruggero, stell dir vor wir spannen nun über das Tal hinaus mit anderen kleinen Schulen zusammen, ins Bergell oder ins Engadin, was da alles plötzlich möglich wird. Wir freuen uns jetzt schon unsere Grenzen aufzubrechen! Gits da na öppis z’säge?

Gehen wir über zur Caotec. Ein kleines, auf nachhaltige Energielösungen spezialisiertes Unternehmen. Per Zufall auch in Brusio. Wir haben einige wenige Online-Sessions gebraucht um die neue IT-Umgebung in der Tiefe zu verstehen und daraus neue Arbeitsmodelle abzuleiten. Die Monteure erhalten ihre Aufträge neu auf ihrem Smartphone. Sie wählen ihre Aufträge selbst(!), sie wickeln diese ab, dokumentieren alles mit Fotos und Videos und geben dann den Auftrag gleich zurück an die Buchhaltung zur Verrechnung, ohne ein einziges Papier. Und dies mit simpelsten Bordmitteln… Wie kuul isch denn das?

Ein weiteres Beispiel an der Schreinerei Vecellio Legno… Der Enzo, zeigt uns voller Enthusiasmus was er bei der Einführung ihres ERP Systems und die Prozesse drumherum in letzter Zeit verändert hat. E Riesebüez, voll durchdacht mit vielen kleinen Elementen die ihre Arbeit digital vereinfacht und doch sehr pragmatisch und verständlich bleibt. Es macht eifach nume Fröid zuezlose! Die Schweizer Berghilfe hat dieses Beispiel bereits bestens dokumentiert, guckste hier…

Wir waren dann beim Podestà dem Gemeindepräsident im Gemeindehaus. Auch sie haben digital vorwärts gemacht und haben modernste digitale Kommunikationsmittel und Kollaborationsmittel eingeführt. Und sie machen Schritt um Schritt diese auch effektiv in ihren Abläufen einzubetten.

Dann die Manuela vom Coiffeur3 wo du online deinen Termin vereinbarst. Schau dir nur ihre coole Website an! Wenn du weisst was es braucht um eine solche Website als Kleinstunternehmerin mit Inhalt zu füllen, dann weisst du was ich meine… zudem kommt die Umstellung der Buchhaltung auf digital sowie die digitale Signatur…

Auch das Hotel & Restaurant Albrici hat einen Schub vorwärts gemacht. Nur schon der Einsatz von Sways um in der Notlage in der Pandemie mit simpelsten Mitteln die Speisekarten per QR Code verfügbar zu machen ist doch einfach bestechend…

Ja und dann war da noch der Hockey Club Poschiavo, die Goldschmiedin, die Sprachlehrerin, der Architekt, die Bäckerin, die Schneiderin vom Bergell, der Biobauer der Winzer bis hin zum Gino der Alpe San Romerio

Was lernen wir nun? Es brucht nur es klisas Flämmli zum es Füür z’entfache.

Miar hend s’Züsi, das Feuer steckt in jedem von euch selbst.

Wir sind daher fundamental davon überzeugt, mit pragmatischen bottom up Impulsen aussergewöhnliches auszulösen. Egal in welchen Themen, wir erarbeiten schnell die benötigten Grundlagen und gehen gleich ins Machen! Wir wollen scheitern um damit zu lernen und dann besser zu werden, das macht eine gute Lernkultur aus! Als Goodie kommen wir noch in den schönsten Tälern herum…

Und wenn mal es Füür hesch chasch ersch na Sevelat Bröötle ;)

In diesem Sinne, musch au mal is Puschlav…
Es Grüassli
Ruggero

Videobericht mit der Schweizer Berghilfe

 

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