WARTE ISCH VILL Z’EIFACH

Diese Woche bin ich über ein Paper gestolpert, das ich im 2015 geschrieben habe. Es war ein schlichtes Arbeitskonzept für die Bündner Bergwelt… damit machten wir die Runde auf der Heide und wie immer, wenn du mit etwas frischem, anderem daherkommst, fanden es alle gut, nur wollte niemand mit uns einen ersten Schritt wagen… jetzt haben wir ihn gemacht, einfach so, drei Miniunternehmer, mit allne Risike, wenn mer dem - im Nachhinein betrachtet - Risike ka säga. 

Die ganze Entstehungsgeschichte findest du im crativ Impuls vom letzten Monat.Und du kannst uns dabei erst noch unterstützen, um den Schritt etwas sanfter zu machen, oder einfach um uns etwas Gutes zu tun. Gerade läuft auf lokalhelden.ch/funatwork unser Crowdfunding… melde dich doch an und hilf uns mit einem Merci, etwas ausgefallenes auf der Heide zu etablieren.

Doch zurück zum heutigen Thema - die Emotionen gehen halt manchmal mit mir durch… 🙈Gerade haben wir zwei Initiativen, die auch etwas Mut erfordern etwas zu wagen, das anders ist, als das was man sich gewohnt ist. Etwas dessen Ausgang unbestimmt ist, jedoch jederzeit angepasst werden kann…  im Fachjargon würde man so schön sagen «it’s safe enough to try»… und dennoch bleibt alles eine Definition von «safe»… je nach Perspektive…

Dabei geht es uns um die totale Fokussierung auf den Menschen und den Emotionen die eine Arbeits- oder Lernumgebung auslöst. Wir wollen nicht ein Projekt starten, um am Schluss nur schöne Räume zu haben, nein es geht um den Prozess, die Erfahrungen, die Partizipation, das selbst Hand anlegen, eine Beziehung der Menschen zueinander und zum Arbeits- oder Lernort aufzubauen. Es geht darum andere Arbeits-, Lern- und Lehrweisen zu begünstigen und damit neue Erfahrungen und Erkenntnisse zu gewinnen, um uns gemeinsam zu entwickeln. Gehen wir zum Projekt an einer Berufsschule in der wir gemeinsam mit N11 Architekten und Idee-kreativ ein Schulzimmer umgestalten können. Das Ziel, eine möglichst auf die neue Bildungsreform ausgerichtete Umgebung zu schaffen. Ein Schulzimmer das multifunktional bespielt werden kann, mit Arena für den Input und einem Lab zur Vertiefung in der Gruppe oder individuell… Der Raum wird partizipativ durch Lehrer und Lernende mitgestaltet und es kann durchaus sein, dass dieser Prozess wiederkehrend stattfinden kann ohne jedes Mal einen Umbau zu starten. Lassen wir uns überraschen, was dabei herauskommt.

Ein anders Vorhaben mit STUDIO BANANA geht darum in einer Amtsstelle einer Verwaltung, mit maximalem Einbezug der Mitarbeitenden und einem hohen Grad an second Life Elementen, umzugestalten. Nicht mit noch mehr Designer Möbel, sondern mit etwas selbst gemachtem hier und etwas, das schon einmal im Einsatz war dort. Im Zentrum steht das gemeinsame Umgestalten im jeweiligen Team.Nun das mag ja alles total simpel umsetzbar klingen und sinnvoll erscheinen. Bis es dazu kommt es auch wirklich zu versuchen. Da heisst es bald mal, unsere Leute sind viel zu teuer dafür, wir bringen es niemals perfekt hin, und, und, und…Doch was dabei herauskommen kann, ist unglaublich! Wir wissen das, weil wir es bereits mehrfach gemacht haben. Eine kleine Kostprobe findest du hier in unserem funatwork Beitrag (luag s’Video aa das seit alles)…

Es geht nicht um perfekt, es geht um die Beziehung zur Arbeits- oder Lernumgebung und unter den Mitarbeitenden. Es ist wie slow Food oder Achtsamkeit auf eine etwas andere Art. Wir denken, dass die Zeit reif ist dafür, denn vor sieben Jahren, haben uns die Leute echt etwas komisch angekuckt als wir versuchten sie für solche disruptive Ansätze zu begeistern. Da sind wir schnell wieder bei der Anerkennung der Idee, solange jemand anderes den ersten Schritt macht…

KLI UNORDNIG MACHA

Was es jedoch auch heute immer noch braucht, sind Menschen, die den Mut haben die Grauzone auszuspielen, etwas links und rechts über die Leitplanken hinaus zu gehen. Leute die bereit sind, mal ein Experiment zu wagen, auch wenn sie damit anecken könnten. Häufig geht es nur darum zu beweisen, dass etwas auch anders funktionieren könnte, als sich Fachleute theoretisch ausgedacht hatten. Diesen Spielraum herauszunehmen ist der ganze Trick der Sache. Letztendlich geht es bloss um gutes Storytelling. Sobald die Leute selbst die Geschichte erzählen können, ist es schon halb umgesetzt. Da wäre jede Führungskraft doof, wenn sie die Leute nicht dabei befeuern würde. Denn was geht schon kaputt, wenn ein paar Teams gemeinsam Spass an der Arbeit haben und dabei noch etwas cooles entsteht, das unser Unternehmen weiterbringt?Gerade jetzt, wo überall Büroflächen verdichtet und auf den Austausch ausgerichtet werden, ist es mehr als angebracht auch mal etwas für die Leute zu machen… warum nid grad jetzt? Ein Beispiel wie wir das angehen findest du übrigens in unserem Dezember Blog 2021… luag ruhig inna…

Wie steht es bei dir? Wo schafft dein Unternehmen Raum für Emotionen? 
Etwas Inspiration gefällig? Denn meld dich bi eus, miar sind meh als parat 😀Es liabs Grüassli vu de Berga obanaba
Ruggero

 

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