PERSPEKTIVENWECHSEL

Letztes Jahr hat uns die Stockholm Woche so gut getan, dass wir gleich eine nächste Workation Woche fett in unsere Klender eingetragen haben. Wir sagen es ja immer, wenn keine Daten gesetzt sind, findet es einfach nicht statt… Flug gebucht, coole Bleibe ausgesucht, allen Kunden gesagt, dass wir eine Woche online sind und schon kann es losgehen! Copenhagen stand auf dem Programm. Jeden Tag in einem anderen Coworking Space, habe ich mir vorgenommen und Nathalie kommt für drei Tage nach. Wie cool ist denn das? 

Copenhagen ist einfach magisch, kommt dazu, dass wir eine super Woche erwischt haben. Sonne, blauer Himmel, warm, super Coworkings, mega Eindrücke. Ja sogar ein richtig Danish Style Fahrrad für die ganze Woche. Als erstes mussten wir schon mal lernen, wie man sich im Fahrradstrom bewegt! Neue Handzeichen, die wir nicht kannten, wie man über eine Kreuzung abbiegt usw. Alles ist so gechillt hier. Man grüsst sich und die Menschen sind offen und hilfsbereit. 

Doch warum machen wir das? Einen Flug bezahlen, B&B und Coworkings einfach nur, um in einer anderen Umgebung zu arbeiten? Was bringt das? Es ist der Perspektivenwechsel. Gerade jetzt wo ich unsere Arbeitskultur in der Schweiz hinterfrage, öffnet das ganz neue Sichten! Insbesondere wenn man erlebt hat, wie andere ihre Arbeitswelt definieren.

Da sind wir ehrlichgesagt schon ein wenig mimimi und halten uns an der Vergangenheit fest, anstatt auch mal einen Schritt ins Unbekannte zu wagen. Die - ich arbeite mein Leben lang am selben Ort - Philosophie gilt nicht mehr, mehrere Jobs parallel ist völlig normal, genauso wie arbeiten, von wo ich will und wenn ich am besten performe auch. Flexibilität ist das neue Normal und erfordert einfach nur neue Skills sowie einen anderen Umgang mit Kommunikation. Letztendlich geht es nur um Transparenz und gegenseitiges Vertrauen. 

Jedes Coworking, in dem wir gearbeitet haben, hat seine eigene Dynamik. Die einen waren super modern und hip, ein anderes war total pragmatisch und dafür mit Kunst gespickt. Eins war voll auf die Begegnung ausgerichtet. Die einen haben Restaurantbetrieb, bei den anderen wird das Mittagessen gemeinsam finanziert und organisiert, like Family. Balm auf meine Seele! Und alle haben ihr Business, ob klein oder gross, von Strümpfen über Hockeyausrüstung bis hin zum Fintech. Wir haben sooo viel mitbekommen und es entstehen so viele coole Gespräche und Begegnungen. Und übrigens, was vertraulich bleiben muss bleibt auch vertraulich, denn die Leute gehen einfach ganz natürlich damit um und schaffen jeweils die richtige Voraussetzung dafür. Die Raumwelten geben das alle her. Jedes Coworking hat seine Rückzugszonen, jedes hat seine Fokuszonen, Kollaborationszonen und Begegnungszonen, viele offenen Nischen für offene Gespräche zu zweit oder mehr, funktionieren tip top. 

Die einen mögen denken, das machen wir ja schon lange und das ist auch vielfach so. Doch wo wir unterwegs sind, ist das eben noch lange nicht der Fall. Wir begegnen Ängsten, die eigentlich alle die Veränderung unseres Verhaltens betreffen. Wir müssen es erst mal erleben, so entwickeln sich auch die Bedürfnisse mit der Zeit. Ich frage mich immer länger, wie schaffen wir solche Lernräume? Wie gehen wir vor, um von der ICH Diskussion zur WIR Diskussion zu kommen und auch dort zu bleiben? Für uns ist nur schon das ein wichtiger Indikator, in welcher Lernphase wir uns gerade befinden. Wenn nämlich die Diskussion vom WIR wieder zurück zum ICH fällt, dann sind wir im Tal der Tränen angelangt, denn chas nume na ufe gah 😃

Wir haben uns diese Workation Woche genau einen solchen Lernraum geschafft. Raus aus der Komfortzone und einfach machen und erleben. Die Learnings, die Begegnungen, die Eindrücke sind überwältigend und haben viel ausgelöst. Spass hats auch gemacht und uns ist einmal mehr bewusst geworden, es liegt an der eigenen Einstellung, denn so nimmst du alles wahr, ob positiv und lernend oder negativ und wertend, letztendlich liegt es immer an uns selbst. Der kleine Prinz sagt ja auch: “Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.”

Miar hend uf afel #funatwork gha da in Copenhagen
Mit einem Herz voll Freude geht’s zurück nach Hause 
Die nächste Workation organisieren wir ganz in der Nähe, auf der Heide vom 03. - 09. Juli 
Kuusch au? 

Cheers Ruggero 

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