ZEITALTER MARS

Schon seit vielen Jahren stellen wir uns immer wieder dieselbe Frage, wie Unternehmen das Potenzial ihrer Leute ausschöpfen sollen, denn so entstehen die schönsten Win-Win Sitautionen. Das Engagement steigt, die Mitarbeitenden erhalten mehr Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit, dadurch sind sie wertgeschätzt und das gegenseitige Vertrauen wächst. Letztendlich geht es immer bloss um Vertrauen und Transparenz. Punkt!

Doch es ist halt schon nicht so einfach umzusetzen, wenn man seit hundert Jahren immer stärkere Controlling Mechanismen eingeführt hat, alle Prozesse versucht bis aufs kleinste Detail in Tools zu führen und eben diese Freiheit systemisch gar nicht mehr da ist. Da schliessen wir uns selber in unsere eigenen Käfige. Die Controller fordern das natürlich ein, das ist ja ihr Job, obwohl wir eigentlich diese Aufgabe den Mitarbeitenden überlassen sollten. Da entsteht schon mal die Situation, dass Mitarbeitende sich bevormundet fühlen, mit der Zeit sich jedoch daran gewöhnen und dann einfach nur noch das machen, was man ihnen sagt, weil es ja schon immer so war und das Mitdenken gar nicht gefragt ist. Die Mitarbeitenden leisten nur noch das, was in ihrem Jobbeschrieb steht und engagieren sich überall, nur nicht in der Arbeit.

Es ist eigentlich krass im heutigen Zeitalter in dem wir von KI, Roboter, selbst fahrenden Autos und vom Bewohnen des Mars sprechen, dass wir immer noch an so einfachen Themen rumeiern und uns eigentlich nur selber im Weg stehen.

Nun wenn wir schon hundert Jahre gebraucht haben, um dahin zu kommen wo wir jetzt sind, so geht es noch ein wenig, bis wir systematisch beginnen, den Menschen wieder in den Vordergrund zu stellen. Und schon sind wir in der Systemdynamik, sprechen von teal und reinventing Organizations usw…

Wir haben uns für diesen Blog damit auseinandergesetzt, wie wir mit ganz kleinen Massnahmen, ohne einen Doktortitel haben zu müssen, Transparenz schaffen können, um damit langsam aber sicher eine bessere Vertrauenskultur etablieren zu können. Lasst uns eintauchen in ein paar Themen, die jedes Unternehmen beschäftigen sollten.

Es beginnt im Teilen der Informationen. Da gibt es die Silo Methode in der das Wissen im Unternehmen nur immer auf kleine Gruppen verteilt ist, eigentlich doof, da die Unternehmenssuche dann auch nichts findet, wenn man keine Rechte dazu hat. So steht Silo (restricted Information) versus Open Book (shared Knowledge). Die Frage ist, welche Informationen im Unternehmen gehören einem Team und welche eben dem Unternehmen und somit in der Suche gefunden werden müssten… 

Das nächste Thema ist die Kommunikation. Wir sind uns gewohnt, dass uns alles zugetragen wird, top down, per Mailing (ja, das ist noch sehr verbreitet) oder über das Intranet. Das ist alles managed und kuratiert, schön in Konserven und immer sehr formell und auf, dass ja keine Fehler passieren ausgerichtet. Also lieber mal nicht kommunizieren als das man später etwas richtigstellen muss. Doch heute geht das einfach nicht mehr! Heute ist Dialog gefragt, user generated und authentisch, an der Quelle und nicht Konserven, um etwas vorzugeben das nicht ist. Natürlich wirft das Community Denken das ganze Intranetmodell, das wir uns in den letzten 15 Jahren aufgebaut haben, völlig über den Haufen. Doch sind wir ehrlich, auf Whats App findet das eh schon überall statt, also sollten wir uns im Business, wenn wir ja eh alle Mittel dazu haben wie Teams, Slack und so auch darum kümmern die Kommunikation in eine gute Balance zu bringen…

Ein weiteres Thema ist die Planung. Die Projektleitung plant, die anderen machen und das Controlling kontrolliert. Oder eben wir planen miteinander und legen alles offen. So sehen alle wer, was macht und wo, wer steht. Wir machen die Arbeit also transparent und organisieren uns völlig anders mit kürzeren Abstimmungen in StandUps und so. In agilen Teams ist das einfach normal, doch mehr als gewollt, drückt die eingangs erwähnte systemische Einschränkung wieder durch und das Micromanagement holt uns rasch wieder ein. In diesem Thema geht es darum die Rahmenbedingungen zu schaffen um Transparenz zuzulassen und die Fähigkeiten in neue Arbeitsweisen aufzubauen…

Beim Thema Raum haben wir auch einiges an Potenzial in Richtung Transparenz. Sind wir in unseren Einzelbüros oder im Homeoffice für uns eingesperrt, kriegen wir nichts mit voneinander. In Coworkings oder in offenen modernen Arbeitsumgebungen hingegen, teilen wir besser, kriegen mehr mit und lernen automatisch miteinander/voneinander. Hier gilt es einen guten Mix zu finden zwischen Fokuszeit und Begegnungszeit und diesen Mix auch hybrid auszuspielen, dazu helfen die oben erwähnten Communities signifikant mit. Eine gemeinsame Auseinandersetzung in den Teams wird nötig, es entstehen neue Meetingformate, die technischen Grundlagen unterstützen uns natürlich massgebend in der hybriden Arbeit. Wir sprechen da viel von Teamagreements, wozu du unter Zügs auf unserer Website eine Vorlage findest.

Ein weiteres Thema das Transparenz fördert, sind Team Spaces versus unsere Mailitis! Mail ist selektiv und multiplikativ, das müssen wir niemandem mehr erklären. Doch es ist einfach sehr praktisch, schnell ein Mail und erledigt! Ab in die Ferien, die anderen sollen dann schauen. Das ist einfach keine Art mehr um miteinander zu kommunizieren. In Team Spaces ist die Kommunikation offen, alle sehen alles zum selben Zeitpunkt, jemand kann eine Frage beantworten, von dem man es eigentlich nicht erwartet hätte. Die Kommunikation wird schneller und qualitativ besser. Es ist nur eine Sache des Machens. Auch hier hilft ein Teamagreement, man muss sich nur eben damit auseinandersetzen und den Antrieb haben es miteinander zu tun, statt alle für sich…

Sobald wir von Teamagreement sprechen, kommt die Führungskultur zum tragen. Haben wir einen Boss, der top down führt, haben wir auch einen single Point of Failure (wenn wir die Failures überhaupt mitkriegen). Wenn das Team als Kollektiv, Stärken bündelt, sind wir automatisch in einer transparenten Arbeitskultur, denn Kollektiv und Transparenz gehören einfach wie Pech und Schwefel zusammen. Sobald wir uns im Team immer wieder mit unserem gemeinsamen Wirken auseinandersetzen, arbeiten wir AM System statt nur immer IM System, das hilft ungemein, mal wieder die Säge zu schärfen und Entwicklungmöglichkeiten, Stärken und Schwächen transparent zu machen. Du willst das mal in einer kuulen Umgebung machen? Dann komm mal zu uns hoch auf die Heide… guckste auf funatwork.gr denn Teamgeist braucht Futter 🌞

Im letzten Thema geht es um Cokreation. Wir sind uns gewohnt alles verteilt abzulegen. Mails, Notizen, Bilder, Videos, Dateien… ein Horror um den Überblick zu behalten. Heute arbeiten viele Teams in multimedialen Boards die alles zusammenbringen. Da gehören Miro, Mural, figma, was auch immer darunter… Erfordert doch einen total anderen Umgang in der Zusammenarbeit und der Handhabung. Da müssen wir lernen, neue Mittel clever einzusetzen, that’s all. Alles nur eine Frage der Säge schärfen… oder?

So, das sind einige Impulse zur Förderung der Transparenz im Unternehmen. Letztendlich ist keines davon eine grosse Sache. Doch unsere Käfige sind stärker als wir denken und wir lassen uns rasch vom daily Business einholen, doch nur Businesstheater zu spielen bringt uns kein wenig näher den Mars zu bewohnen oder mit KI umzugehen oder einfach nur den Spass an der Arbeit zu behalten und uns jeden Tag miteinander weiter zu entwickeln.

Warum nicht mal einfach ausbrechen und im eigenen Team AM System arbeiten?
Isch kei Sach im Fall, kuusch eifach zu eus uffa und für de Rest lagend miar scho.
Muaschas eba numma macha 😎

Cheers vum Bündnerland obanaba
Ruggero

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