SO KUSCHELIG

Seit Februar sind wir jetzt fix hier auf der Heide zuhause. Der Hashtag #crativfoundershavingfun oder das funatwork.gr Profil auf Insta laufen heiss. Wir wohnen sozusagen wo andere Urlaub machen. Drei Schritte und du bist in der Natur… genau das, was wir uns seit vielen Jahren gewünscht haben. Irgendwie ist alles entschleunigt. Die Arbeit ist lockerer, wenn man sich morgens früh, na vor em Zmorge, zum Bikeride trifft und dann um neun statt um sieben loslegt.

Unser funatwork Raum ist perfekt. Neu mit CRATIV Garage inklusive Dusche… Was will man mehr. Wir leben das, was wir seit es CRATIV gibt immer predigen. Work Live Blending nennt man das, wenn die Arbeit nicht getrennt werden muss, weil man krank werden könnte, sondern eben Teil eines ausgewogenen Lebensstils wird. Nicht, dass wir weniger machen, im Gegenteil, einfach qualitativ anders.

Natürlich sind wir nicht mehr so zentral und können nicht mehr praktisch in der ganzen Schweiz einen Workshop um 08:30 ansetzen, ohne vorher dort zu übernachten. Doch nach den ersten unglücklichen Planungen hends au mier tschegged… Jetzt planen wir einfach besser ;)

Und einmal in Solothurn oder Lugano übernachten bereichert den Alltag, ist ein wenig wie Workation. Da arbeitest du dann in Coworkings, tauschst dich mit anderen Leuten aus und kommst dann total inspiriert wieder nach Hause. In Lugano haben wir in der Bar Vela, morgens früh, mit den Luganesi bereits die ersten lustigen Gespräche. It’s like another Family.

Was ich aus diesen letzten Monaten mitnehme; entspannter leiste ich mehr, bin kreativer, irgendwie geerdet, gut reflektiert und nehme die Umgebung anders, intensiver wahr. Einfach, weil dafür der Platz da ist. Nid nume bügle vom Morge bis am Abe. Die Beziehungen zu den Leuten sind tiefer, die Wertschätzung höher und daher die Motivation auch. Irgendwie haben wir das schon immer versucht zu leben, doch mit dem Verlassen von alten Mustern, öffnet sich die Perspektive. Musches eifach passiere lah.

Doch sind wir ehrlich, wie viel machen wir uns im Leben solche Überlegungen und wie viele solche disruptiven Veränderungen lassen wir zu? Wann springen wir über unseren Schatten? Wenn wir in unseren Mustern mal drin sind, ist alles so angenehm kuschelig. Dann auszubrechen und etwas anderes zu probieren braucht schon ziemlich viel Energie. Und wenn wir es uns nicht vorstellen können, dann passiert auch nix. Ganz nach Walt Disneys Motto; If you can dream it, you can do it.

Wie kommen wir also wieder ins Träumen? Envisioning of the Future ist angesagter denn je. Und das ist unser daily Business. Menschen anzuregen, sich ihre Zukunft gemeinsam vorzustellen. Die Woche mit dem Zukunftsinstitut in Wien war für uns ein Augenöffner um den Fokus am Fernglas auf weit zu stellen, luag da au i eusen CRATIV Juli Blog. In unserer Arbeit geht alles nur darum sich neue Verhältnisse und das daraus entstehende Verhalten vorzustellen, schon fast zu erleben, indem wir es nicht nur versachlichen, sondern eben vermenschlichen. Genau das Vermenschlichen, gibt die Qualität, die es erlaubt sich aus dem kuscheligen Sessel zu wagen.

Wir schreiben oft viele Konzepte, entwickeln Prozesse, doch eben nur auf der sachlichen Ebene, das ist auch was die Spezialisten am besten können. User Experience ist meistens ein Fremdwort. Dabei geht es immer um Customer und Employee Experience, die wir ja immer auf irgend eine Weise verbessern wollen oder nicht? Wir müssen dringend die menschliche Komponente wieder viel stärker in unser Tun integrieren. Nicht nur sachlich und logisch, sondern eben auch menschlich.

Ein Beispiel sind die voll KI gestützten super sachlichen Rekrutierungsprozesse die am Schluss lediglich die Kandidaten ausspucken, die alle Zertifikate mit sich bringen… doch sind das die, die am besten in unsere Kultur passen, die, die auch Erfahrung haben, die, die out of the Box denken? Wir haben viel zu viele Prozesse, die wir uns nicht mehr anders vorstellen können, weil es eben so schön kuschelig ist. Die MwSt. Tante meint, nein ich kann euch das Dokument nicht mailen, weil es zentral gedruckt und per Post verschickt wird… wtf, wir leben im 21. Jahrhundert… hallo?

Unseren Beitrag den wir leisten können, ist alles dafür zu tun, um die Energie aufzubringen den kuscheligen Sessel einmal zu verlassen und neue Perspektiven einzunehmen. Und am stärksten wirkt es, wenn man es selber für sich tut.

Wie hesches du grad? Kuschelig oder abentürlich?
Viel Spass bim Reflektiere
Ruggero

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