LERNWELTEN AUF DEM PRÜFSTAND

Wir haben sie immer wieder diese Herzensprojekte. Die Projekte auf denen wir stolz sind, auf die wir ganz viel Zeit investieren und es gar nicht drauf an kommt ob sie lukrativ sind, denn sie geben einfach ein gutes Gefühl, erzeugen Wertschätzung, schaffen viel Freude und bilden ein cooles Netzwerk.

Flexcool ist ein solches Herzensprojekt. Wir haben von der Wirtschaftsschule Thun ein Schulzimmer bekommen, das wir auf die neue Schulreform ausrichten sollen. Einmal anders, nicht von klassischen Schulausstatter, sondern frei gedacht.

Das mussten wir uns nicht zweimal sagen lassen. Klar machemer das! Und so haben wir uns auch formiert. CRATIV für die Prozess- und Veränderungsbegleitung, Ideekreativ für Design und Gestaltung und N11 Architekten für Architektur und Produktdesign. Wir haben uns gleich gefunden… in Bern im Ideekreativ Atelier, das auch in der Breaker Szene für seine famosen Trainigssessions bekannt ist. Die Ideen sind gleich explodiert und so entstand flexcool, denn Lernen muss flexibel sein aber in einer coolen Umgebung oder?

Flexcool soll zur Kopie anregen (copyplease statt copyright), wir wollen eine Experimentierumgebung schaffen und lernen. Auch andere Schulen sollen mitdenken. Zwei haben wir bereits zusammengespannt, die WST und die Gartenbauschule Hünibach, welche ist wohl die nächste?

AUSGANGSLAGE

In der Schule findet ein krasses Umdenken statt. Selbstorganisiertes, fachübergreifendes, praxisorientiertes und immer stärker digitalisiertes Lernen sind nur einige Stichworte, die gerade hoch gehandelt werden. Dies erfordert eine völlig neue Haltung der Schulen.

Klar, dass auch die Infrastruktur davon betroffen ist. Bring your own Device, Hybrid Unterricht, flexible Lehr- und Lernräumlichkeiten, easy Connect zur digitalen Projektion, doch auch Raumformen, die Fähigkeiten wie Story Telling und Präsentationstechnik, kollaboratives lernen und entwickeln sowie Selbst- und Projektorganisation fördern.

In Auftrag der Wirtschaftsschule Thun haben wir uns über ein Raumkonzept Gedanken gemacht das wir in gemeinsam mit Lehrpersonen und Lernenden als Prototypen testen und entwickeln.

WILLKOMMEN ZUM FLEXCOOL EXPERIMENT

Du bist mittendrin, in einer etwas anderen Lehr- und Lernumgebung die auf die Kollaboration, das Vernetzen von Fähigkeiten, Meinungen, Ideen und Wissen, fokussiert. Es soll eine Umgebung sein, die bei den Menschen ankommt, praxisorientiert, partizipativ, auf die individuelle aber auch auf die kollektive Entwicklung ausgerichtet ist. Wir wollen so das fachübergreifende Lehren fördern und hybride Szenarien vereinfachen.

Es ist der erste Wurf, sicher noch nicht perfekt, denn wir wollen mit der Nutzung lernen und den Raum als auch unsere Lehr- und Lernmethoden, gemeinsam und stetig weiterentwickeln.

Das flexcool Konzept besteht aus verschiedenen Kernelementen mit entsprechenden Settings, die nachfolgend erklärt sind.

FLEXCOOL STUHL

In der Arena geht es um Input und Reflexion. Egal ob von der Lehrperson oder den Lernenden. Da geht es darum, die «Bühne» zu bespielen. Es braucht dafür nicht einen spezifischen Tisch und der Raum muss total flexibel und multifunktional bleiben. Wir haben daher etwas kreiert, das unser Modell hervorhebt, das Lokale fördert und dennoch skalieren kann. Da hat sich Sascha etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Etwas Analoges, etwas aus heimischen Materialien. Der flexcool Stuhl. Einfach, praktisch und überall einsetzbar. Auf dieses Element sind wir besonders stolz.

ARENA

Die Arena ist ein zentrales Element des flexcool Modells. Arena gleich Input und Reflexion. Dies jedoch nicht nur von Lehrenden zu Lernenden, sondern auch umgekehrt. Wir wollen die Aufmerksamkeit hochhalten und die Ablenkungen tief, da können wir in unserem flexcool Stuhl, Xbrick® oder auch stehend eine Präsentation, einen Theorieblock, einen Pitch reinziehen. Ob wir dazu digitale Mittel brauchen oder nicht, überlassen wir den Inputgeber:innen. Wir wollen die Fähigkeit professioneller Präsentationen fördern, denn dies wird heute im Berufsalltag einfach erwartet… Kann auch gut sein, dass der Input online stattfindet, so fallen jegliche physische Grenzen…

LAB

Nach dem Input geht es an die Arbeit. Ob in der Gruppe oder fokussiert sei nun mal dahingestellt. Wichtig ist Abwechslung. Sitzen, Stehen, Softseating, chillig oder gar raus aus dem Raum in den Apprentice Space. Es sollen Möglichkeiten da sein, auszubrechen oder auch einfach für sich in die Materie abzutauchen. Die ansprechende Ambiance mit Pflanzen und Teppichinseln regt an. Die Akustik ist top. Kollaboration oder Fokus, Multifunktionalität ist gefragt, um das Lernen an die nötigen Anforderungen flexibel zu adaptieren.

XBRICK®

Der Inbegriff von Multifunktionalität, die in Schulen Schule macht, das ist die Xbrick® mit ihrem Zubehör. Wir wollen nebst dem flexcool Stuhl auch einfache Elemente einsetzen und diese insbesondere für den Input und die Reflexion kombinieren. Die superleichte Xbrick® ermöglicht auch ganz andere Settings wie Bühnen, Outdoor Teaching und in Kombination mit dem X-tseat haben wir den kleinsten Arbeitsplatz der Welt einfach so zur Hand. Mal sehen, auf welche Ideen ihr kommen werdet, wenn sie mal da sind.

ONE2ONE

Wir wollen unabhängig davon, was in den Schulräumen gerade los ist, immer eine one2one Entwicklung im Coaching ermöglichen. Dazu haben wir verteilt im Gebäude und gut zugänglich, unsere one2one Boxen. Bequem, akustisch hochwertig, belüftet und gut beleuchtet. Das WST Foliendesign gewährleistet einen gewissen Sichtschutz. Die one2one Boxen sind als Element jederzeit verschiebbar.

PFLANZEN

Was, wenn wir mit Pflanzen das Klima im Raum der Natur überlassen? Begrünen wir die Schulflächen, so haben wir bessere Luft, besseres Klima, bessere Akustik und allgemein eine bessere Ambiance. In Zusammenarbeit mit der Gartenbauschule Hünibach stellen wir den Unterhalt und die Pflege sicher. Der Gewinn überwiegt und daher sind Pflanzen fester Bestandteil unseres Modells.

IDEATION BOARD

Egal wo Ideen spinnen. Sei es im Apprentice Space oder draussen im Gang. Das Ideation Board bietet sich dazu gerade an. Eifach Bock und Board mitnehmen und los gehts, egal wo… In Kombination mit der X-Brick verwandeln wir jede Ecke in eine Lern und Lehrumgebung. Nehmen wir zwei Böcke wird das Board zum Ideation Tisch, wie cool ist denn das?

FOKUS SIMS

Eine fixe Komponente ist unser flexcool Fokus Sims. Mit bester Aussicht können wir uns entlang der ganzen Fensterfront in die konzentrierte Arbeit vertiefen. So haben wir auch hier eine weitere Lernmöglichkeit, während die einen es lieber zusammen und chillig haben, müssen andere für sich sein. Eine gelungene Schreinerarbeit aus dem Simmental…

APPRENTICE SPACE

Wir denken über unseren flexcool Raum hinaus. Denn ob Gruppenarbeit, Fokuszeit oder eine kleine Präsi das geht auch ganz gut in unserem Apprentice Space. Breakout im wahrsten Sinne. Wir haben aus Erfahrungen bereits einige Anpassungen vorgenommen und den Raum etwas gepimpt, damit er sich noch besser für die Cokreation eignet.

  • Workbenches
  • Retreat Boxen
  • Chill
  • Kollaboration
  • Präsentation

WHAT’S NEXT?

Nun geht es ans Ausprobieren… Wir überlassen den Raum den Lehrpersonen und den Lernenden. Uns ist bewusst, dass sich einiges ändern wird, doch darum haben wir ja die partizipative, entwickelnde Vorgehensweise gewählt. Wir sind ganz gespannt wie sich der Space entwickeln wird. Wir sehen noch viel Potenzial, das jedoch zum jetzigen Zeitpunkt zu disruptiv wäre. Wir sehen künftig die Ausrichtung im Raum zur Mitte anstatt an die Wand. So kann eine richtige Arena gebaut werden und all die veraltete Technologie mit Lehrerpult, Wandtafel, Visualizer, Musikanlage durch einen interaktiven mobilen Screen und simpel zu bedienenden Apps auf mobilen Devices in Kombination, ersetzt werden. Let’s see where we get there 🌞

DIR FEHLT WAS?

Vielleicht hast du auch noch neue Ideen, die wir in unser flexcool Modell aufnehmen können… dann zögere nicht, lass deiner Kreativität freien Lauf, nutze dazu gleich die Kommentarfunktion 😀

Es laibs Grüassli vum flexcool Team ✌️

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